Dienstag, 2. August 2016

WTF!!! Die sogenannte "Streameredition"

Seit dem Release von Pokemon Go fallen mir immer mehr Streamer auf, die gemütlich daheim im Wohnzimmer sitzen und beispielsweise am Santa Monica Pier oder im Central Park fröhlich ein Pokemon nach dem anderen fangen. Diese Menschen freuen sich auch riesig darüber welche kleinen und auch seltenen Tierchen ihnen hierbei vor den Pokeball laufen. Das ganze wird dann noch mit einem schönen Titel und dem kleinen Zusatz "Streameredition" versehen, damit auch viele Viewer einschalten und hoffentlich auch followen...

Ihr Lieben- mal im Ernst.... ihr wollt mich doch verarschen! 

Das Spiel heißt nicht umsonst Pokemon GO!!!!! Geht raus, bewegt euch und fangt Pokemon wie jeder andere auch. Und wenn euch das zu doof ist: lasst es bitte sein!
Wenn wir uns das Konzept der Entwickler anschauen, lässt sich doch ein einfaches Prinzip erkennen: Pokemon spawnen an unterschiedlichen Orten in eurer Nähe, man begibt sich dorthin (jaaa Niantic meint wirklich an die frische Luft mit der bösen Sonne) und fängt diese. Ganz nebenbei nimmt man noch Pokestops mit, um an Items zu gelangen oder geht zu Arenen, um in diesen zu trainieren oder zu kämpfen. Eben eine virtuelle Schnitzeljagd oder Geocaching mal anders...

Ich persönlich kann den Sinn hinter "Ich sitze daheim im Wohnzimmer und lasse meine Viewer sehen, wie ich mit Fake GPS ein Pokemon am anderen Ende der Welt fange" nun ganz und gar nicht verstehen. Das eigentliche Spiel und dessen Inhalte werden nicht umgesetzt, es geht nur darum so schnell wie möglich viele und gute Pokemon im eigenen Pokedex zu registrieren und auch noch damit anzugeben, wenn man ein seltenes Pokemon ergattert oder eines mit besonders vielen Wettkampf punkten fängt. Meiner Meinung nach sind Streamer die Personen, die ihren Zuschauern einen Einblick in das wahre Spielgeschehen geben sollten. Und dies ist eben bei Pokemon Go das nach draußen gehen, der gewisse Nervenkitzel welches Pokemon zufällig an der nächsten Straßenecke erscheint und auch der Kontakt zu anderen Spielern, die man bei seiner Jagd trifft.

Ein weiterer Aspekt, der mich an eurer sogenannten "Streameredition" einfach aufregt ist, dass ihr hierfür einen GPS Hack (!!) benutzt. Wie der Name schon impliziert verändert man die Spielmechanik hierbei, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Ihr gaukelt also dem lieben Spiel vor, an einem gewissen Ort zu sein, sitzt aber gemütlich auf eurem Bürostuhl und lächelt in eure Webcam. Zum einen ist dies von Niantic selbst verboten und zum anderen bleibt ein Hack eben ein Hack.... Natürlich wollt ihr euren Viewern etwas besonderes und aufregendes bieten- auch so viel Erfolg wie möglich, dann der macht ja bekanntlich "sexy" und glücklich. Trotzdem ist Hacken schwachsinnig und nicht umsonst in den Gamerszene verhasst. 

Hierzu muss ich sagen, dass ich auch einige wirklich positive Beispiele untern den Streamer von Pokemon Go entdeckt habe: mit Powerbank, Laptop und Cam draußen unterwegs und für ihre Zuschauer am Start- das wahre Spielgeschehen einfangen. An dieser Stelle an alle, die das so praktizieren: meinen größten Respekt und DANKE für euer Engagement.

Nach diesem kurzen Exkurs zur richtigen Verhaltensweise... kehren wir zurück zu der sogenannten "Streameredition", in der man einen gewissen Erfolg suggeriert. Wenn ich das einmal weiterspinnen darf: wie soll es dann bald unter den Streamern aussehen? Nur derjenige der gewinnt bekommt Viewer? Sympathie und Engagement, Können und auch mal Verluste zählen nicht mehr? Dann haben wir bald eine bunte Streamergemeinde von Hackern in allen Spielen. Menschen, die anderen den Spaß am jeweiligen Spiel nehmen nur um selbst erfolgreich zu sein... Man könnte ja in vielen Spielen hacken und es als "Streameredition" ausgeben: Autoaimer und Wallhacks in Counter Strike, Battlefield, Call of Duty, Botten von Gold in WoW und was es nicht sonst noch alles gibt. Und die Hersteller und anderen Spieler? Die leben dann damit, dass einige Streamer ihr nicht vorhandenes Können tarnen und bescheißen wollen, nur um Viewerzahlen oder Beliebtheit oder Bekanntheitsgrad zu steigern?!  Ich sage dazu: NEIN DANKE! (Zumal Plattformen, wie beispielsweise twitch.tv explizit erwähnen, dass Hacken und Cheaten dort nichts zu suchen hat!)

Warum ich meine Gedanken teilen will, liegt glaube ich auf der Hand. Cheater, Hacker oder sonstige Betrüger gehören nicht in die Gamingszene. Menschen, die sich auf so eine Art und Weise Vorteile verschaffen verdienen keinen Respekt und keinerlei Anerkennung. Leider schaffen sie es immer wieder und es nimmt immer höhere Ausmaße an. Hacker waren schon immer nervig. Wenn nun Streamer ihren Zuschauern noch suggerieren, dass dies völlig in Ordnung ist, läuft etwas gehörig falsch. Wer streamt, sollte dies in erster Linie aus Spaß am Spiel und der Leidenschaft zum Zocken tun!

Ich hoffe ich konnte euch meine Gedanken zu dem Thema näher bringen und euch eventuell auch ein kleines bisschen zum nachdenken bringen. 

Wie Jan Hegenberg schon so schön zu singen pflegte: CHEATER AN DIE WAND!

In diesem Sinne: Greetings and a lot of LOVE
Eure Vyoletta

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen